Geschichte

Mühlenberg & Bornum vor 1900

1130

Erste nachvollziehbare Erwähnung Bornums als Bornem. In einigen Dokumenten wird der heutige hannoversche Stadtteil Bornum auch Bornemb genannt.

1489

Bornum hat drei Vollmeierhöfe, davon einer wüste, und zwei Halbmeierhöfe. Einer gehört dem Gohgrafen und acht Kleinköthner. Im Hirtenhaus wohnen ein Schweinehirt, ein Schulmeister und ein Dorfschäfer.

17.06.1585

Laut Calenberger Musterungsrolle mussten am 17.06.1585 die Einwohner des Herzogtums Calenberg nach dem Tode Erichs II. dem neuen Herren, Herzog Julius zu Braunschweig-Lüneburg, der das Fürstentum Calenberg erbte, huldigen.
Sie hatten mit Waffen vor Hannover anzutreten. Die Musterungsrolle führte die Verpflichteten auf. Der Rolle ist zu entnehmen, das Bornum an Geverdt Stech (alias Gebhard Stech, alias Gebhard Steg) verpfändet war. Es gab in Bornum drei Meier, zwei Halbmeier (Halbspänner), acht Köthner und drei Häuslinge. Es gibt schon vorher drei Vollmeier-, zwei Halbmeier- und acht Köthneranwesen sowie eine Schule, eine Capelle und ein Hirtenhaus.

1592

Bornum hat fünf Höfe, acht Katen und eine Kapelle.

1641

Die kaiserlichen Truppen unter Tilly plündern wieder im Calenberger Land und nehmen Vieh weg, auch in Bornum . Ein böses Jahr war 1641. Gosewich erzählt: Den 30. August ließen sich Kaiserliche am Linderberge sehen.
Die Truppen haben alle Dörfer bis an Hannover 'ausgepochet' und die Leute, die sie angetroffen, 'grulich gepresset', mit sich genommen oder 'durchschossen'.
Die Kaiserlichen, wie sie nicht ausrichten konnten nahmen sie das Vieh vor Linden, Bornum, Everloh, Hemmingen und Arnum.

1642

1642 konnten die Bauern die Grundstücke, die sie bisher bewirtschaftet hatten, käuflich erwerben.

1654

Entlohnung der Pastoren: Von diesem Jahre an hatten die Bornumer den Lindener Pastoren jährlich zu zahlen: 1 Thaler und 33 Groschen, die Mast für ein Schwein und ein Fuder Holz.
Für die Predigten zweimal im Jahr, am e Petri und Paul und am 16. Sonntag nach Trinitatis 22 Groschen. Bei Hochzeiten erhielt der Pastor 9 Pfund Fleisch, eine Semmel, ein Brot und zwei Groschen für Bier.

1656

Herzog Georg Wilhelm erteilt den Bauern aus Bornum und aus anderen Ortschaften das Recht, ihr Getreide an der neuen Mühle am Lindener Berge mahlen zu lassen. Bis zu diesem Jahr mussten sie zur Calenberger Wassermühle in Lauenstedt bei Pattensen.

1658

Es wurden Wiesen und Äcker begradigt; zu dieser Zeit bestand Bornum aus fünf großen Höfen und einigen kleinen Katen mit insgesamt 176 Einwohnern.

1660

Das Amt Calenberg ist eingetragener Grundherr für drei Kötnerhöfe in Bornum.

1697

Alle Ackerleute Bornums müssen für einen Steinweg, der vor dem Ort angelegt wird Steine heranfahren.

1724

Letzte Kapellenrechnung in dem Buch mit Kapellenrechnungen von 1666 - 1724.

1756

Es kommt zu einer Nutzungsteilung der Gemarkung Bornum. Jede Hand, egal ob Meier oder Köthner, bekommt die gleiche Menge Brennholz. Eigentum an Grund und Boden bleibt jedoch zur gesamten Hand.

1770

Bornum hat in diesem Jahr 120 Einwohner.

1810

Die Nenndorfer Chaussee wird ausgebaut.

1839

Mit Wirkung zum 01.05.1841 wird der Rezeß wegen der Dorfschäferei vor Bornum geschlossen. Danach erhalten die Bornumer gegen Rente das erbliche Recht auf die Schäferei. Die Herde darf 200 Häupter stark sein. Die Realgeminde Bornum erhält Teilstücke des großen und des kleinen Ihlpol und des Schlorump zugewiesen. Die Gemeindefläche beträgt 485 Morgen und 10 Quadratruten; davon sind 468 Morgen Ackerland, der Rest ist Wiesenland.

1857

Die Gemeindegröße Bornums beträgt jetzt 464 Morgen und 100 Quadratruthen, davon entfallen auf die Wege 12 Morgen und 10 Quadratruthen.

1863

Eine neue Schule und ein Armenhaus werden in Bornum gebaut.

1877

Das Lehrereinkommen beträgt in Bornum circa 900 Mark jährlich. Der katholische Schulverband Linden wird geteilt. Bornum kommt zum neuen Verband Linden.

1881

Die Bornumer Schule erhält einen eigenen Brunnen. Die Bornumer verkaufen Teile der nördlichen Feldmark und das Bornumer Holz an die Firma Körting aus Linden, die auf den Grundstücken Arbeiterhäuser errichten will.

1890

In der Kolonie Körtingsdorf werden die ersten Arbeiterhäuser gebaut.

1892

Die Kolonie Körtingsdorf scheidet aus dem Schulverband Bornum aus und wird eigenständig.

1893

Die Gemeinde Bornum gründet eine 'Ortsfeuerwehr'. Das ist eine Pflichtfeuerwehr. Aber die Gemeinde kann weder Dienstkleidung noch Löschgerät zur Verfügung stellen.

1895

Die Landgemeinde Bornum gehört zum Landkreis Linden, Regierungsbezirk Hannover, Provinz Hannover, Königreich Preußen, militärisch: Landwehrbezirk Hannover, juristisch: Landgericht Hannover, Amtsgericht Hannover, Standesamt Badenstedt.

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